Conny

Angefangen hat alles mit einem Besuch auf dem Klostermarkt Eldena vor einigen Jahren. Dort habe ich Dagmar vom Spinnkreis Retschow an ihrem Spinnrad sitzen sehen und war einfach fasziniert.
Also habe ich mir zu meinem 50. Geburtstag einen Spinnlernkurs gewünscht. Erhalten habe ich gleich zwei Kurse. So habe ich vor 7 Jahren das Spinnen bei Annelene vom Spinndönz-Laden in Usedom und bei Helga aus Kemnitz gelernt.

Das mit dem Stroh zu Gold funktioniert noch nicht

Seitdem bin ich begeisterte Handspinnerin und es vergeht kaum ein Tag, an dem ich ich nicht meine meditativen „Spinnereien“ betreibe. Selbst mein zweites Hobby – die Malerei – musste seitdem etwas darunter leiden.

Neben dem Spinnen selbst interessiert mich auch alles was sich um das Thema dreht – die Geschichte, die Märchen, die Techniken, der Bezug zu unserer Sprache, Spinnereien in unterschiedlichen Kulturen.

Ich experimentiere gern mit unterschiedlicher Wolle und Techniken. Meine hergestellte Wolle verschenke ich gern in der Verwandtschaft und im Freundeskreis. Natürlich stricke und häkele ich auch selbst. Außerdem versuche ich mich am Weben mit Mini-Looms.

Inzwischen hat mich auch die Handspindel-Sucht erfasst und ich habe bereits eine kleine Sammlung, sogar mit einigen handgefertigten Wirtel-Kunstwerken von einer Töpferin aus unserem Dorf. Die Wolle für meine Spinnereien erhalte vorwiegend von einem Schaf-Besitzer aus unserm Dorf, der übrigens auch Handspinner ist. Und so verspinne ich nicht Merino, BFL oder Coburger Fuchs, sondern die Wolle von Hanshäger Landschafen namens Heidi, Blondie, Trine oder Bella.

Das Spinnen ist für mich Entspannung pur. Es ist auch ein Ausgleich für meine berufliche Tätigkeit. Ich bin Diplom-Informatikerin und switche somit jeden Tag zwischen der kurzlebigen, modernen, kopfgesteuerten Welt in eine jahrtausende alte, vorwiegend weibliche orientierte, kreative Handarbeitskunst. In beiden Welten fühle ich mich absolut zu Hause.